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AN[GE]DACHT

April 2018

Jesus Christus spricht: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.

Joh 20,21


Ist dieser Text des Monatsspruchs der – ich weiß nicht wievielte – Friedensaufruf, mit dem wir in einen neuen Monat starten sollen? Wir werden ja augenblicklich geradezu von Friedensappellen überschüttet. Und es sind nicht wenige Länder dieser Erde, wo Kriege und Unruhen das Leben der Menschen durcheinander bringen. Da kann man sicherlich jeden Aufruf zum Frieden brauchen. Aber wenn wir uns nur zwei der vielen Schauplätze ansehen – die Ukraine und Syrien – stellen wir schnell fest, wie brüchig dieser Friede ist. Es geht nach dem Prinzip: Ja, aber … Ja, Frieden wünscht man sich, aber wenn man den geringsten Vorteil für sich herausschlagen kann, werden alle guten Vorsätze über Bord geworfen. Ist der Friede also nur ein Traum, ein fernes Ziel, welches vielleicht einmal eintreten wird?
Mit unserem Monatsspruch wendet sich Jesus an seine Jünger, als für diese die Welt nicht mehr in Ordnung war. Ihr Rabbi Jesus, mit dem sie so viel erlebt hatten, bei dem sie erkannt hatten, dass er der Sohn Gottes war, der als der erwartete Messias in ihre Welt gekommen war, war gestorben. Alle ihre Hoffnungen – aus und vorbei! Da hatte das jüdische Volk eben noch diesem Jesus einen glänzenden Einzug nach Jerusalem bereitet, doch dann hatte sich das Blatt gewendet. Unverhüllter Hass war dem entgegen geschlagen, dem sie wenige Tage zuvor noch zugejubelt hatten. Es lag auf der Hand, dass sich die Wut des Volkes nun auch gegen sie richten würde. Doch dann steht Jesus plötzlich mitten unter ihnen und begrüßt sie: Friede sei mit euch! Dieser Friedensgruß ist mehr als nur eine Floskel. Das hebräische Wort schalom für Frieden ist umfassender als unser Wort für Frieden. Es schließt den heilen Zustand des ganzen Menschen ein. Und genau diesen Frieden wünscht Jesus seinen verunsicherten Jüngern. Sie sollen wieder zur Ruhe kommen.
Wenn heute Friedensappelle verfasst werden, bezieht sich das auf das Ausbleiben von Kampfhandlungen, von Tod und Zerstörung. Gott hat den Jüngern damals und auch uns heute durch den Opfertod seines Sohnes Jesus viel mehr zu bieten. Es ist eine Einladung, zur Ruhe zu kommen. Durch den Tod Jesu werden wir Menschen eingeladen zu der erneuten Gemeinschaft mit dem himmlischen Vater. Durch den Glauben darf unser ruheloses Herz dort zur Ruhe kommen.
Wir erinnern uns auch in diesem Jahr in der Passionszeit wieder an Jesu Tod auf Golgatha. Das ist die Voraussetzung für einen Frieden mit Gott. In einem neueren Kirchenlied wird das so ausgedrückt:
Für mich gingst du nach Golgatha, für mich hast du das Kreuz getragen,
für mich ertrugst Spott und Hohn, für mich hast du dich lassen schlagen.
Herr deine Liebe ist so groß, dass ich sie niemals begreifen kann,
doch danken will ich dir dafür. Ich bete dich an!
Mit dem Friedensgruß hört unser Monatsspruch allerdings nicht auf. Zum Schluss heißt es: So sende ich euch! Ja, die Jünger haben ihre verschlossenen Türen geöffnet und wurden Boten für diese Friedensbotschaft.
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Osterfest. Entdecken Sie den Frieden – und werden Sie zu einem Friedensboten.


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