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AN[GE]DACHT

April 2019

Jesus Christus spricht: Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

Mt 28,20


Haben Sie das auch schon einmal erlebt, dass Ihre Gefühle Achterbahn fahren: Innerhalb kürzester Zeit zu Himmel hoch jauchzend, dann zu Tode betrübt und wieder ganz oben auf sein? So mag es den Jüngern damals nach Jesu Tod, seiner Auferstehung von den Toten und jetzt bei seiner Himmelfahrt ergangen sein. Welche Hoffnung hatten sie nicht auf ihren Rabbi gesetzt, als er nach Jerusalem unter dem Jubel der Volksmenge einzog. Endlich schien er zu kommen, um als Messias Israel wieder zu Macht und Größe zu führen. Doch dann das große Erschrecken. Der erhoffte Messias, der von sich sagte, der Sohn Gottes zu sein, wurde gefangen genommen, erniedrigt und verspottet und endete zum Schluss wie ein Schwerverbrecher am Kreuz auf Golgatha. Aus und vorbei, werden sie gedacht haben. Doch dann ging die Geschichte weiter. Sein Tod, den sie ja miterlebt hatten, war nicht das Ende. Jesus hatte den Tod überwunden und zeigte sich bei verschiedenen Gelegenheiten seinen Jüngern. Da keimte doch wieder neue Hoffnung auf! Aber jetzt kam der endgültige Abschied. Ihr Rabbi, den sie über eine lange Zeit erlebt hatten, der Wunder vor ihren Augen getan hatte, der mit ihnen gefeiert hatte und den sie in Zweifelsfällen immer wieder befragen konnten, ging für immer. Wie sollte es weitergehen?
Mit dem Vers unseres Monatsspruchs endet das Matthäus-Evangelium. So entstand die auch heute noch gebräuchliche Redewendung: Bei dem ist Matthäi am Letzten! Das bedeutete: Jetzt ist wirklich alles aus. Wenn alle finanziellen Möglichkeiten ausgeschöpft waren, wenn nichts mehr ging, war „Matthäi am Letzten“. So könnte man die Situation der Jünger damals beschreiben. Jesus, ihr Anführer und Ratgeber in guten und schlechten Zeiten ließ sie alleine zurück. Aber auch das Gegenteil gilt. Mit Jesu Zusage „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ eröffnet Jesus seinen Jüngern ganz neue Perspektiven. Körperlich wird er sie nicht mehr begleiten, aber er löst sein Versprechen ein, indem Jesus Menschen, die ihm nachfolgen das Geschenk des Heiligen Geistes macht. Deshalb feiern Christen auch heute noch Pfingsten. In einem Kirchenlied von Hans Köbler heißt es:
Ich möchte, dass einer mit mir geht, der’s Leben kennt, der mich versteht,
der mich zu allen Zeiten, kann begleiten. Ich möcht‘, dass einer mit mir geht!
So können wir auch heute vertrauensvoll nach vorne schauen. Es ist nicht „Matthäi am Letzten“, sondern das Beste kommt noch!


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